Das Label „ETHNOPÔLE“

Forschungszentrum für Ethnologie

 

Das Zentrum „Heimat von Courbet, Künstlerheimat“ besitzt das Label „Ethnopôle“, das vom 2010 vom Kulturministerium verliehen wurde und dem Département ermöglicht, parallel zur Durchführung kultureller Aktionen ein nationales Forschungs- und Ressourcenzentrum für Ethnologie aufzubauen. Im Jahr 2018 gibt es in Frankreich erst 10 solche Zentren. Für das Forschungszentrum des Projektes Heimat von Courbet wurden drei Themen definiert: Verhältnis zwischen künstlerischer Tätigkeit, Bevölkerung und Gegend; Art und Weise der Darstellung einer Gegend; und schließlich Art und Weise des künstlerischen Beitrags und der kulturellen Aktionen.

 


Sensibilisierung für die Bedeutung Courbets und des Loue-Tales

Als das Département Doubs im Jahr 2003 die Umwandlung und Aufwertung des Musée Courbet beschließt, entscheidet es sich, ab 2004 drei weitere Standorte, an denen der Künstler verkehrte und die er malte, in das Projekt aufzunehmen: Den Hof der Familie Courbet in Flagey, die Quelle der Loue und das Atelier des Malers in Ornans. Das Ziel besteht in der Mitwirkung an der kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Gegend durch die Würdigung von Kulturstätten im Dreieck Ornans-Salins-Pontarlier. 2010 verleiht die Regionaldirektion für Kulturangelegenheiten (DRAC) der Franche-Comté diesem Projekt das Label Ethnopôle. Auf diese Weise bekundet es das Anliegen des Projekts: Der Aufbau einer herausragenden Kulturstätte, die auf der Beziehung zwischen der Gegend und ihrer Kunst beruht, um für die Bedeutung des Werks von Courbet und des Loue-Tales zu sensibilisieren.

Die Gegend und ihre Kunst

Die Vertiefung der Beziehung zwischen Courbet und der Gegend von Ornans lässt eine umfassende Recherchearbeit in Anthropologie und Kunstgeschichte zu. Die Gegend bildet nämlich den Mittelpunkt von Courbets Malerei. Was erfahren wir über die Loue, wenn wir eine Karte, ein Gedicht, eine hydrographische Darstellung und ein Gemälde des Künstlers betrachten? Kann die Kunst von Courbet dazu beitragen, bestimmte wissenschaftliche Hypothesen zu beweisen?

Solche Überlegungen knüpfen an die Recherchen an, die andere berühmte Künstler mit ihrer Heimatregion in Beziehung setzen: Monet in Giverny, Gauguin in Pont-Aven, Cézanne in Aix-en-Provence…

Kunst und einheimische Bevölkerung

Gustave Courbet war Mitglied jenes Künstler- und Intellektuellenkreises, der im 19. Jahrhundert der Kunst eine neue Dimension verlieh, indem er die einheimische Bevölkerung als Motiv wählte, und dies auf großformatigen Gemälden, zu deren Wegbereiter er gehört. Aus diesem Grund lud er die Einwohner von Ornans in sein Atelier ein, damit er sie als Modelle für manche seiner Werke einsetzen konnte. In diesem Sinne kann der Maler auf seine Weise als Ethnologe des 19. Jahrhunderts betrachtet werden.

 

Die Tätigkeiten einer Einrichtung mit dem Label Ethnopôle sind vielfältig:
Ausstellungen, Studientage,
Veröffentlichungen, Aufbau einer Dokumentation…