Ornans und seine Umgebung

Natur- und Kulturschätze in der Gegend von Ornans

 

Die ausgefallenen Landschaften und abwechslungsreichen Outdoor-Sportangebote, wie z. B. Kajakabfahrten, Wanderwege, Angelplätze, locken Naturfreunde in die Gegend von Ornans. Andere Besucher schwelgen lieber im Kulturerbe ihrer charaktervollen Städte und Dörfer. Mit ihrer Fülle an Naturschätzen und mit ihrer faszinierenden Geschichte zieht die Gegend von Ornans jährlich zahlreiche Touristen aus der ganzen Welt an.

 


Ornans, das „Klein-Venedig der Franche-Comté“

Ornans ist nicht nur die Heimat von Gustave Courbet, sondern auch von Nicolas Perrenot de Granvelle, des Kanzlers Karls V. im 15. Jahrhundert, und von Pierre Vernier, des Erfinders des Nonius-Messchiebers im 16. Jahrhundert. Mit ihren schwebenden Häusern, Brücken und historischen Villen, die aus unterschiedlichen Jahrhunderten stammen, entführt die 30 Minuten von Besançon entfernte Stadt Ornans ihre Besucher augenblicklich in eine Märchenwelt. Deshalb verdient sie das Label „Petite Cité Comtoise de Caractère“ (Kleine Charakterstadt der Franche-Comté), sowie den Beinamen „Klein-Venedig der Franche-Comté“, zumal sie vollständig auf ihren Fluss ausgerichtet ist.

Der Pfad der Loue

Dieser von der Place Gustave Courbet und ihren Linden ausgehende Rundweg bietet die Möglichkeit, durch die Gässchen von Ornans zu schlendern und die historischen Stadthäuser und Villen zu bestaunen, wie z. B. das Hôtel Beauquier-Doney aus dem 15. Jahrhundert mit seinem achteckigen Turm und seinem Portal aus dem 18. Jahrhundert. Später hat der Spaziergänger Gelegenheit, von der Fußgängerbrücke aus die schönste Aussicht auf die Stadt zu genießen, und anschließend kann er die Kirche Saint-Laurent besichtigen, bevor sich der Rundgang auf der Brücke Pont de Nahin mit ihrem Brunnen in Form eines Ankers aus dem 17. Jahrhundert fortsetzt.

Die Verehrer von Gustave Courbet können ebenfalls den Spiegel der Loue bestaunen, eine Verbreiterung des Flusses, die durch eine Stauung zustande kommt und den Maler 1872 zu dem Gemälde Le Miroir d’Ornans (Der Spiegel von Ornans) inspirierte (um 1872, Ornans, Musée Gustave Courbet, Musées Nationaux Récupération (MNR 181)*. In der Nähe, auf der anderen Flussseite, befindet sich sein letztes Atelier. Nach der Besichtigung des Museums kann der Besucher dem Maler auf dem Stadtfriedhof am Ortsausgang Richtung Chantrans die letzte Ehre erweisen. Die 13 Stationen dieses Pfades werden in einem Faltblatt, das im Tourismusbüro erhältlich ist, in vier Sprachen erklärt 

*Online-Datenbank der NS-Beutekunst in französischen Museen

Die Kirche Saint-Laurent in Ornans

Ihr Glockenturm ist 57 Meter hoch, und seine ersten beiden Stockwerke stammen noch von der romanischen Kirche des 12. Jahrhunderts. Der höhere Teil wurde 1735 errichtet. Ein Tiburio mit Spitze krönt die Kuppel. Im 18. Jahrhundert wurde der Chorraum um zwei Kapellen erweitert.

Die künstlerisch wertvolle Innenausstattung der Kirche wurde im 17. Jahrhundert von dem aus Ornans stammenden Bildhauer Jean Gauthier angefertigt. Außerdem kann man dort das Grab des 1537 verstorbenen Pierre Perrenot, des Vaters von Nicolas Perrenot de Granvelle, besuchen.

Die Burg von Ornans

Der hoch über der Stadt gelegene Felsen, auf dem einst die Burg thronte, bietet eine traumhafte Aussicht auf die Landschaft der Umgebung. Dieser Standort stellte vor allem einen strategisch wichtigen Punkt dar, der Karl dem Kühnen im 15. Jahrhundert die Überwachung der „Salzstraße“ ermöglichte. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg von dem Mathematiker Pierre Vernier verwaltet. Dort fertigte er seinen „neuen Quadranten“ an, aus dem der berühmte Nonius-Messschieber, der für alle Mechaniker und Werkzeugmacher eine große Hilfe darstellt, hervorging.

Im 17. Jahrhundert wurde die Burg im Zuge der zweiten Eroberung der Franche-Comté auf Befehl Ludwigs des XIV. zerstört. Heute ist nur noch die aus dem Jahr 1289 stammende, dem heiligen Georg geweihte Kapelle übrig, umgeben von ein paar überwucherten Mauerresten und einem kleinen Dorf.

Cléron und seine Burg

Ein Abstecher in dieses kleine Dorf, das 10 km von Ornans entfernt ist, lohnt sich, weil es einen wunderbaren Blick auf das Loue-Tal bietet. Außer einer ehemaligen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert, die in eine Kirche umgewandelt wurde, und einem ehemaligen Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhundert besitzt Cléron eine Burg, die 1320 von Humbert de Cléron, einem Vasallen des Herzogs von Burgund erbaut wurde, um die Furt der Loue, die zur wichtigsten Salzstraße der Franche-Comté gehörte, zu schützen. Das Bauwerk wurde im Lauf der Jahrhunderte erweitert, und die mittelalterliche Verteidigungsanlage ist bis heute erhalten.

Auf der Straße der Loue-Quelle

Wenn die Spaziergänger das Loue-Tal flussaufwärts in Richtung Ouhans durchwandern, gelangen sie in mehrere Dörfer, die Aufmerksamkeit verdienen, wie z. B. Lods. Diese Ortschaft mit ihrem Weinbergs- und Weinmuseum und ihren Winzerhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert am Ufer der Loue wurde in die Liste der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ aufgenommen.

Flussabwärts hat der Besucher schließlich Gelegenheit, durch Mouthier-Haute-Pierre zu flanieren, ein Dorf, das heute für sein Kirschwasser und seine malerischen Häuser vor der beeindruckenden Landschaftskulisse, seine Innenhöfe und sein architektonisches Erbe entlang der engen Gassen berühmt ist.

– DOUBS – FRANCE – Gorges de la Loue Grand saut – Photo Laurent CHEVIET

Zur Quelle des Lison und zum Pont du diable (Teufelsbrücke)

Eine kurvenreiche Straße führt den Besucher mitten durch eine grünende Natur bis Nans-sous-Sainte-Anne und zur Quelle des Lison, eine weitere Naturstätte, deren Erkundung sich lohnt. Etwas später haben abenteuerlustige Naturfreunde Gelegenheit, in Crouzet-Migette den Pont du Diable zu überqueren. Über die Entstehung der von 1875 bis 1880 erbauten Brücke, die eine atemberaubende Schlucht überspannt, gibt es eine berühmte Legende. Der Bau des Viadukts über den Abgrund zwischen den Felswänden, die den Strom um beinahe 25 Meter überragen, konfrontierte den Unternehmer Babet mit ernsthaften technischen Schwierigkeiten. Jede Nacht stürzte die Brücke ein. Dahinter steckte der Teufel, der ihm anbot, die Stabilität des Bauwerks zu garantieren, wenn der Unternehmer ihm als Gegenleistung seine eigene Seele sowie die Seele der ersten Person, die die Brücke überqueren würde, überließ. Bei dieser Person handelte es sich um den Dorfpfarrer, der schließlich seinen Messkelch erhob und den Teufel auf den Grund der Schlucht jagte, wo er für immer verschwand…